Differenzial- oder Ausgleichsgetriebe
Das Differenzial verteilt die Antriebskraft situationsangepasst an zwei gegenüberliegende Räder. Bei Geradeausfahrten wird jedes Rad gleich angetrieben. In Kurvenfahrten ändert sich die Verteilung der Kraft durch das Differenzial, da die Räder je nach Lage, außen liegend oder innen liegend, einen unterschiedlich langen Weg zu bewältigen haben. So muss eines der Räder schneller fahren und eine längere Strecke überwinden, während sich das gegenüber liegende langsamer bewegen muss, um die Kurve gleichmäßig mit dem ersten Rad nehmen zu können. Das bedeutet umgekehrt, dass die Räder nicht starr miteinander verbunden sind, sondern über das Differenzial die Möglichkeit haben sich autonom zu bewegen und auf eine Situation anzupassen. Eine starre Verbindung hingegen würde ein Durchdrehen des langsamer fahrenden Rades verursachen. Ein informatives Video zur Funktionsweise eines Differenzials finden Sie hier:
keine Traktion mehr
Sobald ein Fahrzeug auf einen traktionsarmen Untergrund trifft wie z.B. auf eine teilweise vereiste Straße, Matsch, Sand oder Schnee kann das Fahrzeug sich festfahren. Das oder die Räder auf diesem schwierigen Untergrund können auf Grund fehlender Haftreibung die Antriebskraft nicht mehr auf die Straße bringen und für Vortrieb sorgen. Die Traktion, also die Umsetzung der Motorleistung in Beschleunigung, fehlt. Eine unebene Bodenbeschaffenheit ist eine weitere Ursache für das Aussetzen der Traktion an einem oder mehreren Rädern und zwar immer dann, wenn ein Rad den Bodenkontakt verliert und frei in der Luft hängt. Bei allen beschriebenen Situationen setzt die Haftreibung an einem oder mehreren Rädern aus. Bei einem offenen Differential bekommt das Rad mit dem geringeren Widerstand mehr Drehmoment. Folglich führt der Schlupf dazu, dass das Rad auf Eis, im Schnee oder in der Luft mehr Antriebskraft zugeteilt wird, bis die komplette Leistung auf dieses Rad umgelenkt ist, wie im Bild unten zu sehen ist. Das Ergebnis ist ein durchdrehendes Rad auf der einen Seite und Stillstand bei den Rädern mit Traktion auf der anderen Seite. Das Fahrzeug „steckt“ fest. In diesem Video sehen Sie ein Praxistest eines Allradsystems ohne mechanische Differenzialsperren im leichten Offroad: Link
Differentialsperre
Diese negative Eigenschaft des offenen Differenzials wird mit Hilfe einer Differenzialsperre behoben. Sie erlauben es dem Fahrer bei schwierigem Gelände ein Achsdifferentzial von Hand zu sperren, so dass die Ausgangsachsen, also die Räder, starr aneinandergekoppelt sind. Kurvenfahrten sind dann schwieriger, aber ein Fortkommen bei jedem Untergrund ist gesichert.
RAW Offroad-Transporter GmbH ist in der Lage in Ihren Sprinter, ob Werksallrad oder Heckantrieb, mit einer Differenzialsperre mit einer 100% Sperrwirkung nachzurüsten. Das Heckdifferenzial kann dann per Knopfdruck im Cockpit gesperrt werden. Nun wird die Antriebskraft starr zu 50% an das rechte und zu 50% an das linke Hinterrad verteilt. Sollte ein Rad nun die Bodenhaftung verlieren, bekommt es nur noch max. 50% der gesamten Antriebskraft. Wie in der Skizze hier erkennbar, sorgt es dann für den Vortrieb.
Fazit
Als Fazit lässt sich festhalten, dass mit einer Differenzialsperre die meisten schwierigen Situationen abseits der Straße gemeistert werden können. Ihrem Offroad-Erlebnis und Abenteuerdrang steht damit nichts mehr im Wege. (100% Sperren für 100% mehr Sicherheit und 100% mehr Offroadtauglichkeit).