Die Serienreifen des Mercedes-Benz Sprinters 906 und 907 und teilweise auch Vito / V-Klasse 447 lassen bekanntlich zu wünschen übrig. Bei einem Umbau auf eine größere Reifendimension wie im Beispiel MB Sprinter 3,5t auf 245/75R16, 265/75R16 oder auch 265/65R18, nur um einige Möglichkeiten zu nennen, verliert das Fahrzeug zunächst die Betriebserlaubnis nach StVZO und muss durch eine erneute Prüfung beim technischen Dienst diese wiedererlangen. Dabei muss zwingend die Geschwindigkeitsanzeige elektronisch angepasst werden, damit die Tachoanzeige bei dieser neuen Reifengröße nicht der tatsächlichen Geschwindigkeit (mit GPS/Navi-Apps messbar) hinterherläuft, was auch schon bei -1 km/h illegal wäre.
Sofern man eine andere Felge verwendet hat man teilweise einige „kleinere“ Reifengrößen im Felgengutachten stehen, allerdings sind die beliebten oben genannten Größen oft nicht dabei, weil diese so groß sind, dass eine Tachoanpassung je nach Fahrzeugart notwendig ist. Firmen, die diese Größe anbieten, sind nur wenige und machen meist ein Kästchen (sog. Vorgaukler) hinein, damit das Tachosignal überbrückt und optisch mit einem Faktor an die Tachoanzeige weitergegeben wird, damit der TÜV Prüfer sieht, dass der Tacho nicht hinter der tatsächlichen Geschwindigkeit bleibt. Die Vorgaukler sprechen allerdings keine Steuergeräte an, die mit Assistenzsystemen wie ESP, ABS, Wegstreckenzähler, usw. arbeiten. Diese haben immer noch die alte Reifengröße drin und können in extremen Situation, wenn das Fahrzeug außer Kontrolle gerät (vereiste oder matschige Straße) im falschen Moment reagieren (Bremseingriff).
Wir von „RAW Offroad“ dagegen justieren mit unserer Diagnose-Hardware die Steuergeräte des Fahrzeuges ohne irgendwelche Zusatzgeräte einbauen zu müssen und verändern die Werte für die Reifen nach Herstellervorgaben so, wie Daimler das machen würde, wenn es diese Reifengröße dort zu kaufen gäbe. Anschließend gehen wir mit dem Fahrzeug durch eine Einzelabnahme beim technischen Dienst, welche die Reifengrößen außerhalb des Teilegutachtens der Felge möglich macht. Dabei wird der Tacho und die Freigängigkeit überprüft, damit das Fahrzeug die Betriebserlaubnis wieder erlangt und sicher auf der Straße fahren darf. Wenn alles passt bekommt man die Reifengröße realisiert, die bis zu 8% abweichen darf ohne eine erneute Abgasprüfung ablegen zu müssen. Sie können das Verhältnis der Serienbereifung zur gewünschten Reifengröße mit dem Tool hier ganz gut überprüfen: www.reifenrechner.at Hier kann man Ihre momentane und die gewünschte Größe eingeben. Der Rechner zeigt Ihnen alles mögliche an Werten an inkl. der Erhöhung der Bodenfreiheit über den Reifendurchmesser. Deshalb ist es so wichtig, dass wir bei unserem Umbau einen Schritt größer gehen können als die Teilegutachten der Felgen. Damit ist die maximal mögliche Bodenfreiheit unter dem Heckdifferenzial (dem tiefsten Punkt) umsetzbar!
